IAKS Deutschland e.V.

Schwimmbadbetreiber im Kampf um Fachkräfte

In der Ökonomie allgemein aber insbesondere auch im Schwimmbadwesen lassen sich seit einigen Jahren fundamentale Wandlungsprozesse beobachten. Attraktive Unternehmen und solche, die es werden wollen, befinden sich in einem Kampf um Fach- und Führungskräfte, die sich  im  Spannungsfeld  des  demografischen  Wandels,  dem  damit  einhergehenden Fachkräftemangel  bzw.  Fachkräfteengpass  und  der  zunehmenden  Bedeutung  des Dienstleistungssektors befinden. Dies wurde von Autoren wie Arnold, Erpenbeck und Krämer-Stürzl in den letzten Jahren eindringlich postuliert. Im Hinblick auf die aktuelle Arbeitsmarktlage lässt sich  prognostizieren, dass  der Wettbewerb  um qualifizierte  Fach- und  Führungskräfte schärfer wird.  
 
Als Quintessenz leitet sich hieraus ab: Weniger Erwerbstätige, deutlich ältere Arbeitnehmer und  mehr  Arbeitsstellen  als  es  Personal  gibt,  verschärfen  zukünftig  den  schon  jetzt herrschenden Fachkräfteengpass. Hieraus ergibt sich ein Handlungsbedarf, insbesondere für mittelständische Firmen, der schon 2004 von der DGFP und der Bertelsmannstiftung erkannt wurde (vgl. 2004) und sich im vergangenen Jahrzehnt verschärft hat.  
 
Auch  in  der  Schwimmbadbranche  besteht  bereits  ein  Fachkräfteengpass  und  die Herausforderung, geeignete Mitarbeiter für die Arbeit in Schwimmbädern zu rekrutieren, wird stetig größer. Infolgedessen braucht es Strategien, Ideen und neue Herangehensweisen, wie Fachkräfte  in  den  Schwimmbädern  nicht  nur  akquiriert,  sondern  auch  langfristig  an  das Unternehmen gebunden werden können.  
 
Wer sind die Fachkräfte in Schwimmbädern?  
In  einem  Schwimmbad  findet  man  eine  Vielzahl  an  Fachkräften,  die  aus  ganz unterschiedlichen  Arbeitsbereichen  stammen.  Von  der/dem  Kauffrau/-mann  für 
Büromanagement,  der/die  in  der  Verwaltung  eines  Bades  tätig  sein  kann,  über  den/die Systemgastronomen/in in der Badgastronomie, der/dem Masseur/in in der Wellnessabteilung, den  Saunameister  in  der  Sauna,  bis  hin  zum  Beckenrand,  wo  der/die  Fachangestellte  für Bäderbetriebe (FAB) zu finden ist. Insbesondere der Mangel an FABs wird von Badbetreibern in  ganz  Deutschland  beklagt.  Gerade  in  der  Sommerzeit  findet  sich  fast  täglich  ein Zeitungsartikel,  in  dem  ein  Freibad  erwähnt  wird,  dass  aufgrund  des  Mangels  an Fachangestellten den Betrieb nicht aufnehmen kann (vgl. Welt, Spiegel, Süddeutsche).  
  
Hauptaufgabe des FABs ist es, den Badebetrieb zu beaufsichtigen. Hierzu gehört, Gefahren beim  Badebetrieb  im  Beckenbereich  erkennen,    Verunglückte  versorgen  und  Ertrinkende retten,  Wiederbelebungsmaßnahmen  einleiten,  Planung  und  Organisation  des Aufsichtsdienstes,  Events  planen  und  durchführen,  Schwimmunterricht  für  verschiedene Personen-  und  Altersgruppen  gestalten,  Aquafitnesskurse  für  verschiedene  Personen-  und Altersgruppen  gestalten,  Entnahme  von  Wasserproben,  Pflege  und  Handhabung  der Messgeräte zur Überwachung der Wasserqualität, der richtige Einsatz von Desinfektions- und
Reinigungsmittel,  Bedienung  der  technischen  Anlagen  (Wasserumwälzpumpen, Chlorungsanlagen  usw.),  Pflege  und  Wartung  der  Innen-  und  Außenanlagen  (vgl.  DGfdB, 2018).  
   
Welche Gründe gibt es für den Mangel an FAB’s? 
Nicht  nur  der  eintretende  demografische  Wandel  erschwert  die  Suche  nach  geeigneten Fachkräften. Insbesondere die Rahmenbedingungen, die der Beruf des FAB mit sich bringt, scheinen für die junge Generation der ab 1995 geborenen unattraktiv zu sein. Themen wie Schicht- und Wochenendarbeit, oftmals fehlende Aufstiegschancen und der Imageverlust des Berufes  sind  unter  anderem  maßgeblich  dafür,  dass  immer  weniger  junge  Menschen  die Ausbildung zum FAB anstreben (vgl. Süddeutsche 2017)    

Wie kann man diesem Mangel an Fachkräfte begegnen?  
Um den Beruf des FABs wieder attraktiver zu gestalten, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Zunächst  einmal  ist  es für  die  Mitarbeiter  wichtig,  in  einem  Bad  zu  arbeiten,  dass  bei  den Gästen einen guten Ruf genießt. Darüber hinaus ist das gute und wertschätzende Verhältnis zum  Chef  maßgeblich  für  Freude  an  der  Arbeit.  Darüber  hinaus  braucht  es  eine Organisationsstruktur mit klaren  Zuständigkeiten  und  Arbeitsabläufen,  damit  die  Mitarbeiter 
sich  in  ihrer  Arbeit  entfalten  können.  Auch  die  Einführung  gezielter Personalentwicklungsmaßnahmen  und  die  Gestaltung  eines  Ermöglichungsrahmens  für 
Karriereperspektiven, ein betriebliches Gesundheitsmanagement, regelmäßige Teambuildings sowie  Betriebsausflüge  und  vielfältige  Karriereperspektiven  unterstützen  dieses  Ziel  (vgl. Gudorf 2018).  
 
Weitere Möglichkeiten, um Mitarbeiter fest an das Unternehmen zu binden sind z.B.:   
flexible  Verträge,  Vereinbarkeit  von  Familie,  Beruf  und  Freizeit,  flexible  Arbeitszeitmodelle, Bezahlung nach Leistung, Einsatz nach Kompetenzen und Weiterbildungsmöglichkeiten (vgl. Voss 2018).  
 
Die eine richtige Antwort darauf, wie mit dem Fachkräfteengpass umgegangen werden muss, gibt es nicht. Je nach Schwimmbadtyp, Betreiberphilosophie und vor allem Mitarbeiter, müssen individuelle  Lösungen  erarbeitet  werden,  um  Mitarbeiter  langfristig  an  das  eigene  Bad  zu binden und gute Fachkräfte zu akquirieren.  

Quellen:  
 
Arnold, Rolf (2014): Personalentwicklung – Eine Grundlage. 1. Auflage. Kaiserslautern. 
DGfdB (2018): Informationen zur Ausbildung zum/zur Fachangestellten für Bäderbetriebe. 
Online im Internet unter: https://www.baederportal.com/ausbildung/#anker1  
Gudorf, Marie (2018): Interne Mitarbeiterbefragung zum Thema Mitarbeiterbindung im cabrio 
Senden und rappsodie (internes Dokument)  
Erpenbeck, John; Sauter, Werner (2015): Kompetenzentwicklung. 1.Auflage. Kaiserslautern. 
Krämer-Stürzl, Antje (2016): Aktuelle Entwicklungen in der Personalentwicklung.5., 
durchgesehene Auflage. Kaiserslautern.  
Schleiter, André; Armutat, Sascha (2004): Was Arbeitgeber attraktiv macht – Eine Studie im 
Rahmen eines Gemeinschaftsprojektes der Deutschen Gesellschaft für Personalführung e.V. 
und der Bertelsmann Stiftung. Ausgabe 4/2004. Düsseldorf. 
Spiegel online (2016): Deutschland gehen die Bademeister aus. Online: 
http://www.spiegel.de/karriere/freibadsaison-startet-deutschland-gehen-die-bademeister-aus-
a-1087369.html 
Voss, Erik (2018): Experteninterview Personalmanagement (internes Dokument) 
Süddeutsche (2017): Keiner hat mehr Lust, am Beckenrand zu stehen. Online: 
https://www.sueddeutsche.de/panorama/deutsche-staedte-keiner-hat-mehr-lust-am-
beckenrand-zu-stehen-1.3626743 
Welt (2018): Bademeister gesucht – ohne Personal muss manch Bad schließen. Online: 
https://www.welt.de/regionales/baden-wuerttemberg/article178101296/Bademeister-gesucht-
Ohne-Personal-muss-manch-Bad-schliessen.html 

Verfasser: Marie Gudorf 
Für Rückfragen oder Anfragen steht der 
Verfasser gerne zur Verfügung. 
Schlagwörter 
Fachkräfte, Fachkräftemangel, 
FABs, Maßnahmen, 
Personalentwicklung,  

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